Tipps für Familien
Liebe Eltern,
aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor weiteren Ansteckungen wurden die Schulen geschlossen und das schulische Lernen nach Hause verlagert. Wir Lehrer fragen uns natürlich, wie die Kinder und Sie als Eltern mit der Fülle von Aufgaben zurechtkommen. Damit dies etwas leichter fällt, habe ich Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt!
Bleiben Sie gesund!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Schulleitung
1. Als Eltern können Sie weder den Schulunterricht ersetzen noch die Rolle der Lehrkraft einnehmen. Die inhaltlichen Aufgaben bekommt Ihr Kind von der Schule gestellt. Ihre Aufgabe wird es sein, Ihr Kind zu unterstützen und zu motivieren.
Diese außergewöhnliche Situation bietet auch eine Chance für Sie als Familie, wieder Dinge in den Vordergrund zu stellen, für die im Alltag wenig Zeit ist. Sie können die Zeit nutzen und als Familie näher zusammenzurücken. Vielleicht können Sie Rituale wiederbeleben oder neue einführen, wie z.B. gemeinsames Kochen und Gespräche, Spaziergänge, Spielen oder einfach nur zusammen sein.
2.Verschaffen sie sich einen Überblick! Schauen Sie sich in Ruhe mit Ihrem Kind zusammen an, was alles zu tun ist und planen Sie gemeinsam die Woche. Neben den Schulaufgaben gehören hierzu auch Pflichten im Haushalt.
3.Sagen Sie Ihrem Kind ehrlich, was Sie von ihm erwarten und fragen Sie es auch, was ihm wichtig ist für die nächsten Wochen ohne Schule. Einiges wird nicht zu verhandeln sein, bei anderen Dingen kann Ihr Kind, abhängig vom Alter, selbst entscheiden (z.B. mit welcher Aufgabe es beginnt oder ob es lieber vormittags oder nachmittags für die Schule arbeiten möchte). Klären Sie gemeinsam, welche Aufgaben besonders wichtig sind und auf keinen Fall hinten runterfallen dürfen.
4.Schreiben Sie in einen Wochenplan, welche konkreten Aufgaben wann erledigt werden. So ist für alle sichtbar, was abgemacht ist. Das verhindert Missverständnisse und Streit.
5.Mit einer Aufgabenliste für jeden Tag (3-5 Aufgaben) können Sie den „großen Berg“ in kleine Tagesetappen unterteilen, dadurch wird er für Ihr Kind überschaubar und weniger erschlagend. Das Durchstreichen erledigter Aufgaben tut Ihrem Kind gut und motiviert.
6.Achten Sie darauf, dass Ihr Kind einen festen Ort für seine Schulaufgaben hat, an dem es nicht abgelenkt ist. Leise Musik im Hintergrund muss nicht stören, bewegte Bilder (Fernsehen, Computer) und Sprache (Hörspiel) lenken das Gehirn ab.
7.Nutzen Sie oder Ihr Kind Uhr, Timer oder Eieruhr, um Arbeitsphasen zu begrenzen, z.B. auf 30 Minuten. Nach jeder Unterbrechung der Konzentration (z.B. durch eingehende Nachrichten im Handy) braucht Ihr Kind wieder Zeit, um in eine Aufgabe zurückzufinden. Dadurch kommt es langsamer voran. Besser ist es, nach einer konzentrierten Arbeitsphase eine Pause einzulegen. Kleine Kinder brauchen nach 15 Minuten einen Wechsel oder eine Pause.
8.Wenn Schluss ist, ist Schluss, wenn die Aufgaben für den Tag erledigt sind, hat Ihr Kind frei. Lassen Sie ihm dann diese Zeit und kommen Sie nicht spontan mit neuen Aufträgen.
9.Planen Sie die Lernzeit gemeinsam mit Ihrem Kind und lassen Sie Ihr Kind dabei mitbestimmen. Geben Sie Ihrem Kind einen Vertrauensvorschuss.
10.Treffen Sie mit Ihrem Kind Absprachen zum Thema Medienkonsum. Welche Spiele und Apps nutzt Ihr Kind? Gibt es Alternativen? Begrenzen Sie die Medienzeit! Nutzen Sie ggf. Sperren für Geräte und Router.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend Ausgleich findet durch Bewegung und Kontakt mit „echten“ Menschen. Anerkennen Sie auch die Chance, die Medien in dieser Zeit bieten, nämlich als Bildungsangebot und eine Möglichkeit, im Freundeskreis in Kontakt zu bleiben.
11.In einer ruhigen Atmosphäre zuhause lassen sich Gespräche am besten führen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind und beruhigen Sie es, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Gewohnte Strukturen (z.B. gemeinsame Mahlzeiten, zu-Bett-bringen, vorlesen, spielen, kuscheln) sind hilfreich für Ihr Kind. Es sollte sich nicht alles um das Corona-Virus drehen. Eine fröhliche Atmosphäre zuhause hilft beim Lernen und Wohlfühlen.
Sie und Ihr Kind begegnen sich jetzt häufiger als sonst. Konflikte sind leicht möglich. Da heißt es, Ruhe bewahren, tief durchatmen und dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
12. Versuchen Sie einen Tagesrhythmus beizubehalten, d.h. verabreden sie Aufstehzeiten, halten Sie gewohnte Rituale zum Frühstück ein.
Planen Sie gemeinsame Mahlzeiten – falls Sie außer Haus arbeiten: bereiten sie Mittagessen für Ihr/mit Ihrem Kind vor, so dass es über den Tag versorgt ist. Zusammen Essen zuzubereiten kann eine schöne gemeinsame Aktivität sein.
Sammeln Sie Ideen, was in der Freizeit stattfinden kann. Erinnern Sie sich und Ihr Kind daran, was Spaß macht (z.B. malen, basteln, Spiele spielen, Musik machen).
Quelle: Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentren Berlin
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